Sprachtablet

Sprachcomputer für ALS - Betroffene

Schreiben und Sprechen trotz ALS

ALS-Betroffene haben nicht nur mit einer fortschreitenden Lähmung von Fingern, Händen und Armen zu kämpfen, die das Bedienen einer normalen Computertastatur und Maus schwierig bis unmöglich werden lassen, sondern auch mit einer Lähmung der Muskeln, die für das Sprechen nötig sind. Abhilfe schaffen Sprachcomputer, die rein mit Augenbewegungen gesteuert werden können.

Kommunikation mittels Sprachcomputer und Augensteuerungen

Mittlerweile sind viele alternative Eingabegeräte und Kommunikationssoftware für ALS-Betroffene auf dem Markt, durch die der Computer, Tablet-PC oder das Smartphone zu einem Sprachcomputer wird. Eine Kommunikation kann damit auch im fortgeschrittenen Stadium der Amyotrophen Lateralsklerose möglich bleiben.

Ist eine zielgerichtete Steuerung der Hände nicht mehr möglich, können je nach Art und Schwere der motorischen Einschränkung folgende alternative Computeransteuerungen als Eingabe-Hilfsmittel in Betracht kommen, um schriftliche Kommunikation via E-Mail, WhatsApp, SMS usw zu ermöglichen:
  • TouchScreen / Sprachtablet
  • Taster / Schalter
  • Kopfmaus / Stirnmaus
  • Augensteuerung

TouchScreen

Ein TouchScreen kann stationär oder mobil (Tablet-PC) zum Einsatz kommen und setzt voraus, dass Finger und Hand ausreichend bewegt werden können. Bei unkontrolliertem Muskelflattern kann ein TouchScreen mit einer Lochschablone abgedeckt werden, so dass der ALS-Betroffene Aktionen nicht versehentlich auslöst.

Taster

Ein Taster oder Schalter kann in der Regel mit einem beliebigen Körperteil (z.B. Hand, Fuß) ausgelöst werden. In Verbindung mit einer sogenannten Scanning-Software wird mit nur einem einzigen Signal (nämlich dem Betätigen des Tasters) zunächst die vertikale, und dann die horizontale Zielposition einer Zelle auf einer Softwarematrix ausgewählt und dadurch eine vordefinierte Computeraktion ausgelöst, z.B. Schreiben eines Buchstabens, Wortes oder Öffnen des E-Mail-Programmes oder des Browsers.

Kopfmaus

Eine Kopfmaus registriert die Bewegungen des Kopfes und steuert so den Mauszeiger. Ein Klick kann beispielsweise durch Verweilen für eine vordefinierte Zeitspanne ausgelöst werden.

Eine Kopfmaus besteht aus einer Kamera und einer Software, die die Kopfbewegungen anhand eines auf Stirn oder Nase geklebten Reflexionspunktes errechnet und in Mausbewegungen umsetzt.

Augensteuerung

Eine Augensteuerung, bestehend aus einer Kamera und einer Software, registriert die Pupillenpositionen des ALS-Patienten und deren Veränderungen. Die Software errechnet die Position des Blickzieles auf dem Computerbildschirm und steuert den Mauszeiger an die gewünschte Zielposition. Mithilfe einer Augensteuerung kann also die Computermaus allein durch Augenbewegungen emuliert werden. Mausklicks werden entweder über ein Blinzeln ausgelöst, oder über ein Verharren an der gewünschten Stelle („Autoklick“, „Verweilklick“). Augensteuerungen sind hochpreisige Lösung, aber in Verbindung mit einem Sprachcomputer oftmals die letzte Möglichkeit einer Kommunikation, da die Augenmuskeln erst sehr spät von der Atrophie betroffen sind. Oft scheint mit Blick auf den fortschreitenden Verlauf von ALS die Gewöhnung an einen Sprachcomputer mit Augensteuerung bereits zu einem früheren Zeitpunkt sinnvoll, auch wenn andere Eingabegeräte und Kommunikationswege aktuell noch in Frage kommen.

Sprache

Ist die Bedienung eines Computers, Tablet-PCs oder SmartPhones mit oben genannten Bedienalternativen sichergestellt, ist via Software auch zugleich die lautsprachliche Kommuniktation möglich: Mittels Sprachausgabe gibt der Computer geschriebenen Text über die Computerlautsprecher laut aus. Hierfür stehen mittlerweile eine Vielzahl an natürlich klingenden Stimmen zur Verfügung.

Geschlossene Systeme mit Sprachausgabe, die speziell als Lösung für Sprachbehinderte und meist als tragbarer Tablet-PC konzipiert werden, werden auch Talker oder Sprachcomputer genannt.

Geräteerprobung und Beratung zu technischen Möglichkeiten

Welche der technischen Lösungen in Frage kommt, ist von Patient zu Patient höchst unterschiedlich. Die verschiedenen auf dem Markt erhältlichen Sprachcomputer mit Augensteuerungen können beispielsweise bei Brillenträgern unterschiedlich gut funktionieren. Auch das Können und die Motivation des Betroffenen von ALS spielt eine Rolle, wenn es darum geht, entweder eine einfache Alltagskommunikationslösung oder eine komplexere Lösung für das Sprechen, Schreiben und Arbeiten am PC zu finden.

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